Teufelsabbiss

Die Jungraupen ernähren sich bis zum Winter ausschließlich vom Teufelsabbiss. Die ausdauernde, krautige Pflanze wird bis zu 50 cm hoch und blüht im August und September. Auf diese Weise bieten die leuchtend violetten Blütenköpfchen noch wertvolle Nahrung für verschiedene Insekten, wenn die meisten anderen Wiesenblumen bereits verblüht sind. Der Teufelsabbiss bevorzugt ungedüngte, feuchte Standorte wie magere Feuchtwiesen, Niedermoore und Heidelandschaften. Freie Bodenstellen und eine lockere Vegetation sind für die Keimung der Samen unerlässlich, deshalb verschwindet der Teufelsabbiss, wenn sein Lebensraum lange brach liegt und „verfilzt“.

 

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Die Lebensräume des Goldenen Scheckenfalters entstammen der traditionellen Landbewirtschaftung: Eine ein- bis zweimalige jährliche Mahd von Wiesen ohne Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln förderte die Entstehung von blüten- und damit schmetterlingsreichen Magerwiesen.

Dieser nicht nur für den Scheckenfalter wertvolle Lebensraum 'Mageres Feuchtgrünland' wird jedoch immer seltener. Grund dafür ist zum einen die zunehmende Intensivierung der Bewirtschaftung der Feuchtwiesen durch Entwässerung, Düngung und zu häufige Mahd. Zum anderen werden viele Feuchtwiesen aufgrund ihrer geringen Größe und der oftmals schlechten Erreichbarkeit gar nicht mehr bewirtschaftet. Der Teufelsabbiss wird jedoch auf Wiesen ohne Nutzung auf Dauer von anderen Pflanzen verdrängt und mit ihm verschwinden die Scheckenfalter.

Die Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters sind normalerweise untereinander über Wanderungskorridore vernetzt. Das bedeutet: Wenn Nutzungsänderungen, Witterungsunbilden oder Parasiten einzelne Vorkommen des Falters auslöschen, werden diese Lebensräume idealerweise über benachbarte Vorkommen wiederbesiedelt. Fallen allerdings die Wander-Korridore zwischen den Faltervorkommen durch die genannten Gefahren weg, wird auch eine Wiederbesiedlung verwaister Lebensräume unmöglich und die verbliebenen Vorkommen werden mehr und mehr isoliert. Dieses Szenario findet leider bereits in vielen Scheckenfalter-Gebieten statt.

Weiterhin stellt die Ausbreitung der aus Nordamerika eingewanderten Lupine eine ernst zu nehmende Gefahr für die Bestände des Teufelsabbiss dar. Ähnlich wie Klee kann die Lupine mit Hilfe von Wurzelbakterien den Stickstoff der Luft nutzen und ihren Standort damit „aufdüngen“. Auf ungedüngte Verhältnisse angewiesene Pflanzen werden dadurch verdrängt und verschwinden.

Die Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters sind aus den genannten Gründen europaweit stark im Rückgang begriffen, in weiten Teilen ist der Falter bereits ausgestorben. In Bayern, Sachsen und Tschechien befinden sich noch einige der letzten größeren Vorkommen dieser Art im grenznahen Raum am und im Grünen Band.

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