Rehauer Forst
Der Rehauer Forst war bis vor ca. 20 Jahren mit drei bayerischen und mindestens einem tschechischen Vorkommen ein gut vernetzter Scheckenfalter-Lebensraum, denn bis 1989 wurde der Grenzstreifen in Tschechien weitestgehend gehölzfrei gehalten, sodass die Falter ungehindert wandern konnten. Nach der Grenzöffnung verbuschte die Grenze zunehmend und ist heute z.T. dicht mit Bäumen bestanden. Die Falter-Habitate wurden mehr und mehr voneinander isoliert und verwaisten – heute sind in diesem Raum nur noch zwei Habitate bekannt. Das bayerische Vorkommen direkt an der Grenze auf einer halboffenen Waldlichtung am Mähringsbach ist als feucht bis wechselfeucht einzustufen und besteht hauptsächlich aus ausgedehnten Wiesenseggen-Niedermoorgesellschaften. Die Gespinstzahlen sind gering, das Habitat verbuscht zunehmend mit Birken, z.T. haben sich bereits Vorwaldinseln gebildet. Die Lichtung ist gräserreich und blütenarm, erst im tschechischen Grünland auf der anderen Bachseite findet sich noch ein ausreichendes Nektarangebot.
Das ebenfalls sehr kleine tschechische Vorkommen befindet sich etwa 500 m weiter nordöstlich im tschechischen Wirtschaftsgrünland auf der Flur des früheren Dorfes Újezd (Mähring). Der Standort liegt schon lange brach und vergrast zunehmend, die Teufelsabbiss-Bestände gehen zurück. Im Tal, am Rande des Rehauer Forst, befinden sich zwei potentielle Scheckenfalter-Lebensräume mit größeren Teufelsabbiss-Vorkommen.