Südliche Regnitz
Entlang der Südlichen Regnitz in der Nähe des Dreiländerecks Bayern-Sachsen-Tschechien befinden sich mehrere Habitate des Goldenen Scheckenfalters beiderseits des Baches, der in diesem Teil des Projektgebietes die Staatsgrenze zwischen Bayern und Tschechien bildet. Alle Vorkommen zeichnen sich durch ein Mosaik aus brachliegenden Feuchtwiesen mit trockeneren und zeitweise stark vernässten Bereichen, Sträuchern und Baumgruppen aus. Auf den beiden an die Bachaue angrenzenden bayerischen Vorkommen bekommen die Teufelsabbiss-Pflanzen aufgrund der fehlenden Mahd zunehmend Konkurrenz durch Gräser und Sträucher, die ihnen das Licht nehmen und offene Bodenstellen überwuchern. Der Teufelsabbiss kann keine kräftigen Blätter mehr ausbilden, die für die Scheckenfalter-Weibchen zur Eiablage so wichtig sind, die dichte Vegetation erschwert außerdem die Erreichbarkeit der Pflanzen.
Ein gezieltes Freistellen des Teufelsabbiss, sowie Entbuschungsaktionen und eine regelmäßige Mahd in Teilbereichen sollen nach und nach wieder Licht und Luft auf den Wiesen schaffen und den Rückgang der Gespinstzahlen stoppen. Darüber hinaus soll gezielt Teufelsabbiss ausgesät oder gepflanzt werden, um die Eiablageplätze für die Scheckenfalter-Weibchen zu vermehren.
Die drei tschechischen Vorkommen an der Südlichen Regnitz zeigen zumindest zum Teil einen besseren Pflegezustand: eine ein- bis zwei-jährige Mahd, große Teufelsabbiss-Bestände und höhere Gespinstzahlen als auf bayerischer Seite. Blütenreiche Feuchtwiesen wechseln sich hier mit vergrasten Brachestadien ab und bieten damit auch den Faltern von der blütenärmeren Seite des Baches Nahrung. Klar ist, dass diese auf relativ kleinem Raum befindlichen Vorkommen miteinander im Austausch stehen und sich gegenseitig „stützen“, der Erhalt jedes Einzelnen ist daher äußerst wichtig.