Dokumentation Goldener Scheckenfalter


 

Der Goldene Scheckenfalter

Schwarz auf orange:
Die Reihe aus schwarzen Punkten auf dem orangen Band der Hinterflügel ist ein unverkennbares Merkmal des erwachsenen Goldenen Scheckenfalters. Zusammen mit der kontrastreichen hell- und dunkelorangenen Zeichnung der Flügelober- und -unterseite ist er gut unterscheidbar von anderen Scheckenfalter-Arten. Der 5-6 cm große Schmetterling schlüpft in den ersten warmen Frühsommertagen Ende Mai aus der Puppe und kann, je nach Witterung, bis Anfang Juli auf blütenreichen Feuchtwiesen beobachtet werden. In diesem Zeitraum erfolgen Paarung und Eiablage. Der Goldene Scheckenfalter bevorzugt Wiesen, die gut besonnt und von einzelnen Gehölzen als Windschutz durchsetzt sind.  Sie dürfen nicht zu früh gemäht werden, damit sich möglichst viele verschiedene Wiesenblumen zur Blüte kommen können, deren Nektar dem Schmetterling als Nahrung dient.

 

  • Falter1_Sichardt
  • Falter2_Findeis
  • Falter3_Sichardt
  • Falter4_Sichardt

 

Ein Lebenszyklus beginnt:
Ein Scheckenfalter-Weibchen kann einige Hundert Eier legen, die es oft auf mehrere Einzelgelege verteilt. Diese werden an die Unterseite der Rosettenblätter des Teufelsabbiss (Succisa pratensis) angeheftet. Dabei ist es wichtig, dass die Pflanze kräftig und gut erreichbar ist, also nicht zu stark von anderen Pflanzen überwachsen wird. Das Weibchen kann mehrere Gelege an derselben Teufelsabbiss-Pflanze ablegen, wenn diese als Raupenkinderstube gut geeignet ist.

  • Eiablage
  • Eigelege


Raupengespinste und Überwinterung:
Nach etwa 5 Wochen ist es dann soweit: Die zunächst nur wenige Millimeter großen Jungraupen schlüpfen und schließen sich zu einer gemeinsamen „Kolonie“ – einem Raupengespinst zusammen. Sie spinnen dazu ein spinnennetzartiges Gewebe, das mehreren Hundert Bewohnern Schutz vor Fressfeinden bietet. Bis zum Winter fressen und wachsen die Raupen in diesem, in der Wiese relativ gut sichtbaren Gespinst am Teufelsabbiss. Große Raupenkolonien können dabei mehrere Pflanzen vertilgen. Zur Überwinterung ziehen sich die Jungraupen in deutlich kleinere, bodennahe Überwinterungsgespinste zurück und durchlaufen eine Winterruhe.

  • Gespinst_1_Sichardt
  • Gespinst_2_Sichardt


Nach dem Winter:
In den ersten warmen Frühlingstagen lösen sich die Überwinterungsgespinste schließlich auf. Die Raupen vereinzeln sich, um bis zur Verpuppung an verschiedenen Pflanzen zu fressen und zu einer Größe von 3-4 cm anzuwachsen. In dieser Zeit kann man sie oft beim Sonnen an gut erwärmten Pflanzenteilen beobachten.

 

  • Raupe_1_Sichardt
  • Raupe_2_Sichardt
  • Raupen_Sichardt


Zur Verpuppung heften sich die Raupen des Goldenen Scheckenfalters an Stengel oder Blätter verschiedener Pflanzen an. Die unscheinbaren Puppen tragen ein schwarz-oranges Muster auf gelblich-weißem Grund und können leicht mit den Puppen des Baldrian-Scheckenfalters (Melitaea diamina) verwechselt werden. Nach einigen Wochen schlüpfen die Goldenen Scheckenfalter und ein Lebenszyklus beginnt von Neuem.

 

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